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Die Würde des Menschen ist unantastbar!

Die Würde: Wie verstehen wir dieses Wort heute? Es wird offen und laut über eine Verletzung der Würde gesprochen, reden wir über ein generelles Bettelverbot, reden wir über ein „würdeloses Leben“ auf der Straße, ein Verhalten, dem jede Würde fehlt – und: wie sieht es aus mit dem ICH. Wie verhalte ICH mich denn: Halte ich mich zurück und achte die Würde meines Nächsten? Wer ist denn genau „mein Nächster“ – ist es auch der, der als Hilfesuchender in mein Land gekommen ist?!

Wie gehe ich denn damit um, wenn ich denn mit Menschen anderer Kulturen um, die um Aufnahme bitten, um Respekt Ihrer Würde, Befriedigung Ihrer Bedürfnisse, Respekt vor Ihren Werten? – Na, ganz ehrlich- also ich, bin da schon manchmal recht rigoros und erlaube mir einen (oder auch manchmal 2, oder 3…) kritische  Gedanken zumindest. ICH fang schon auch manchmal an, mit meinen Freunden und Nachbarn, die meinem Kulturkreis so nahe sind darüber zu reden. Dabei ist der erste Gedanke sicher nicht, was den Menschen bewegt, welche Geschichte er mitbringt, über den ich da gerade spreche. Mit ihm, möchte – oder kann ICH ja nicht reden!

Es ist kein Phänomen unserer Zeit, dass sich Völker aller Herrenländer über den Globus verteilen. Waren es vor hunderten von Jahren Hunger und Durst, was die Menschen in großer Zahl zur Auswanderung trieben, so ist es heute Krieg – Hoffnungslosigkeit – unhaltbare politische Zustände – religiöse Verfolgung – Menschenrechtsverachtung – Patriarchat – Umweltzerstörung – fehlender Wohnraum – Seuchen – Folter und vieles mehr und das Wort „Auswanderung“ ist heute nur noch denen vorbehalten, die sich die „Pole-Position“ im Leben leisten können. Für alle anderen heißt diese Form der Auswanderung heute schlicht: FLUCHT.

Die Menschen, die auf der Flucht sind lassen Ihre Heimat zurück. Sie können aber nie und nimmer ihr ich zurücklassen. Die gesamte kulturelle Prägung, alle Erfahrungen – insbesondere die Schlechten – trägt jeder jeden Tag und jeden Moment MIT sich.

Die Kultur in die diese Menschen auf der Flucht eintreten, ist so oft eine #Kultur, die so fern der Eigenen ist, dass sich zum Verlust der Heimat auch noch der Verlust der Würde dazu spielt. Der Würde, ein Mensch mit dem Recht auf Anerkennung zu sein, der Würde, sich etwas aufzubauen, einen Stand zu haben. Ich schere doch viele Flüchtlinge über einen Kamm, schließlich finde ich, dass die sich hier ja gar nicht anpassen können oder wollen. Die bleiben doch fast immer „unter sich“ auch weil wir sie nicht so richtig gern aufnehmen wollen?

Flüchtlinge: Die Würde des Menschen ist unantastbar!

Alle Wut und alle Hoffnungslosigkeit ist immer und jeden Tag und in jedem Moment mit dabei. Heraus aus den Wirren ihrer Heimat und oft auf Wegen und unter Umständen, die wir uns nicht im Traum ausmalen können, kommen Flüchtlinge zu uns, voller Hoffnung auf ein endliche friedliches Leben in Würde – und dann die neue Realität: Angekommen im ach so „glorreichen Westen“ gibt es: Zeltlager, Verschiebung, Essensmarken, keine Arbeit, kein Geld, kein Recht, sich frei zu bewegen, keine Privatsphäre, kein psychologische Betreuung um Traumata aufzuarbeiten, kein wirkliches Interesse am Gastland, aufgenommen zu werden, keine Sprache, die man versteht – nein KEIN neues HEIMATGEFÜHL.

Wundere ICH mich da noch, dass es in vielen diesen Menschen hochkocht, dass sie unzufrieden und aggressiv sind? Dass sie zu tickenden  Zeitbomben werden, am Rand der Gesellschaft und sich mit Drogengeschäften, Alkohol, Aufsässigkeiten  etc .profilieren?! Nein, ich wundere mich nicht.  Ich will auch in Frieden leben – so, wie der, der als  Flüchtling zu uns gekommen ist und wenn ich jetzt noch mal ganz kurz überlege, dann möchte ich doch eigentlich nur Eins. WIR sollen in Frieden leben! – Und wie soll die Welt in Frieden leben, wenn wir schon bei uns daheim und vor der Türe  so viele Kriege (Streitereien), Neidereien und böse Gedanken pflegen.

Sarah Maria Kretschmer